Logopädische Leistungen
Wenn Sie sprachliche Auffälligkeiten Ihres Kindes vermuten, ist Ihr Kinderarzt der erste Ansprechpartner. Nach einer ersten Sprachdiagnostik erhalten Sie hier im gegebenen Fall eine Heilmittelverordnung für eine logopädische Therapie. In folgenden Bereichen bieten wir Diagnostik, Therapie und Beratung an:
Sprachentwicklungsstörungen und -verzögerungen:Damit einhergehen oder isoliert auftreten kann auch eine sogenannte Wortfindungsstörung. Sie besagt, dass das Kind die Wörter zwar grundsätzlich erworben hat, aber beispielsweise in einer Anforderungssituation nicht darauf zugreifen kann.
Bei einer phonologischen Verzögerung zeigt das Kind zeitliche Abweichungen in der Lautentwicklung. Es lässt Laute aus oder ersetzt sie, wie dies Kinder normalerweise zu einem früheren Zeitpunkt tun. Häufig ist den Kindern dabei die bedeutungsunterscheidende Funktion von Lauten noch nicht bewusst (Katze – Tatze, Kasse – Tasse, Fahne – Sahne, Wecker – Bäcker usw.)
Bei einer phonologischen Störung zeigt das Kind einen untypischen, von dem sich normal entwickelnder Kinder abweichenden Lauterwerb. (Fox, 2007)
Bei einer Auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) können die auditive Unterscheidungsfähigkeit von Sprachlauten sowie die auditive Speicherung und Verarbeitung der Sprachlaute in der richtigen Reihenfolge beeinträchtigt sein, was zur Entstehung einer Lese-Rechtschreib-Störung beitragen kann.
Indirekte Anzeichen einer AVWS können eine hohe Ablenkbarkeit durch Geräusche bzw. eine Überempfindlichkeit auf laute Geräusche bei häufig gleichzeitig mangelnder Kontrolle der eigenen Stimmlautstärke sowie Schwierigkeiten bei der auditiven Ortung von Geräuschen oder der Unterscheidung von Tonhöhen sein. Auch eine eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit und Höraufmerksamkeit sind mögliche Anzeichen einer AVWS.
Meist geht eine LRS mit Besonderheiten in der Schullaufbahn einher. Hier ist es wichtig, durch entsprechende Begleitung und Förderung das Auftreten massiver Schulschwierigkeiten zu vermeiden bzw. das Kind und die Familie von den Auswirkungen zu entlasten. Häufig als typisch angegebene Fehler wie Verdrehung von Buchstaben (p-b, b-d) oder Vertauschung von Ober- und Unterlängen (p-b, d-q) sind zu finden, bilden aber keinen notwendigen Bestandteil des Symptombildes und kein Kriterium für eine bestätigende Diagnose. Ursachen können ganz verschiedene sein. Die Forschung findet Hinweise auf genetische Vorbedingungen für bestimmte Formen der LRS, die dann eher als Legasthenie bezeichnet werden. Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten sind aber auch zu finden selbst wenn sehr gute entwicklungsförderliche Umweltbedingungen bestehen und keine genetischen Vorbedingungen angenommen werden können. LRS und Rechenschwäche treten in einer Zahl von Fällen gemeinsam auf, so dass bei einer SES nachfolgend auch auf Besonderheiten im Erwerb von Zahlwissen und Rechenfähigkeiten zu achten ist. (Henke, 2009)
Frühe stimmliche und vorsprachliche Lautäußerungen stark schwerhöriger oder tauber Kinder ähneln denen Normalhörender. Die erste Lallperiode ist vorhanden (6. Woche bis 6. Monat). Die zweite Lallperiode im 6. bis 9. Monat mit der Reduktion der zufällig entstandenen Urlaute auf das typische Lautsystem der Mhttp://www.winzig-stiftung.de/uttersprache fehlt. Trotzdem können aufgrund optischer Beobachtung und durch Nachahmung Lautgebilde wie „Mama“ und „Papa“ hervorgebracht werden. Stark schwerhörige oder taube Kinder verstummen spätestens im 2. Lebensjahr, da die akustische Wahrnehmung der eigenen Schalläußerung als spezifischer Anreiz für neue, vermehrte Lautprodukte fehlt. Ein intaktes Gehör ist auch Voraussetzung für die geistige und intellektuelle Entfaltung (innere Sprache = Denkhilfe und Bewusstseinsstütze). Bis zu einem Hörverlust von 30 dB im Tonschwellenaudiogramm treten keine Störungen der Sprache auf. Bei mehr als 30 dB Hörverlust im Sprachbereich (500 – 3000 Hz) kommt es zu verlangsamter Sprachentwicklung und Lautfehlbildung. Bei Hörresten unterhalb von 60 – 70 dB Hörverlust ist ohne Hörgeräte keine Sprachentwicklung mehr möglich.
Eine Hörstörung muss möglichst vor Beginn der sprachsensiblen Phase – also im Entwicklungsalter von 3-4 Monaten – und spätestens vor Abschluss der Ausreifung der Hörbahn im 12.-18. Lebensmonat erkannt werden, da sonst der günstigste Zeitpunkt für eine Hörgeräteanpassung und somit für die Sprachentwicklung verstrichen ist.
Ein Trommelfellerguss mit einer Schalleitungsschwerhörigkeit während des ersten Lebensjahres kann eine Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) bewirken, die sich erst im 4. Lebensjahr sprachlich bemerkbar macht. (Wirth, 1994)
Die Stimme Ihres Kindes klingt
- tiefer als die anderer Kinder
- höher als die anderer Kinder
- schrill, kreischend
- zu leise
- tonlos, flüsternd, aussetzend
- gepresst, angestrengt
- rau, heiser, belegt
- eintönig, monoton
Ihr Kind
- kann nicht mehr laut rufen
- trifft beim Singen die Töne nicht
- kann nicht mehr hoch oder tief singen
- räuspert sich oder hustet häufig
Die Ursachen einer kindlichen Stimmstörung liegen meist in einem unökonomischen Stimmgebrauch: z.B. häufiges, exzessives Schreien, ständig lautes Sprechen, Rufen, überhastete, schnelle, verwaschene Sprechweise, hörbare, schnappende Atmung. Dadurch werden die Stimmlippen zu fest miteinander in Kontakt gebracht. Die Muskeln pressen die Stimmlippen dabei regelrecht zusammen. Als Folge kann sich die Schleimhaut im Kehlkopf röten und mehr Schleim produzieren. So kommt es zu Räusperzwang oder ständigem Hustenreiz. Das Kind klagt vielleicht über ein Gefühl der Enge im Hals oder über Halsschmerzen. Die obere Hautschicht der Schleimhaut bildet durch die Reizung mehr Zellen als gewöhnlich. So kommt es schließlich zu Hornablagerungen in Form von örtlich begrenzten Knötchen oder zu einer ödemartigen Verdickung der gesamten Stimmlippen. Diese Veränderungen sind Schutzmechanismen gegen den zu starken Druck. Jedoch führen die Verdickungen dazu, dass die Stimmlippen in ihren Schwingungen behindert werden, was dann zu dem veränderten Stimmklang führt. (Beushausen, 2001)
Es handelt sich um ein Störungsbild, welches sich unterschiedlich darstellt hinsichtlich Verursachung, Verlauf, Aufrechterhaltung, Therapieindikation, Therapiewahl und Prognose.
Abzugrenzen vom echten Stottern ist das Entwicklungsstottern. Dabei handelt es sich um entwicklungsbedingte Sprechablaufstörungen bzw. Sprechunflüssigkeiten zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr. Die Laut-, Silben-, Wort- und Satzwiederholungen können nach einer gewissen Zeit wieder von selbst verschwinden. Zur differentialdiagnostischen Abklärung und zur Beratung, wie man mit auftretenden Sprechunflüssigkeiten umgehen sollte, ist in jedem Fall eine fachkundige Stelle aufzusuchen. (u.a. Wirth, 1994)
Poltern ist eine sprachliche Gestaltungsschwäche mit schneller, überstürzter, undeutlicher Sprechweise. Es treten Auslassungen und Verschmelzungen von Lautfolgen und Wörtern, Lautersetzungen und Lautveränderungen auf, die oft zu unverständlichen Äußerungen führen. Die sprachliche Strukturierungsfähigkeit ist eingeschränkt, so dass auch der Inhalt der Rede für Gesprächspartner oftmals schwer verständlich ist.
Aus einem Poltern kann sich ein Stottern entwickeln. Es gibt auch eine Kombination von Poltern und Stottern, wobei die Grenzen zwischen beiden Störungsbildern fließend sein können.
Im Vorschulalter ist Poltern häufig mit Störungen der Sprachentwicklung (fehlerhafte Grammatik, eingeschränkter Wortschatz und Wortfindungsprobleme) verbunden. (Sieck, 2007)
Schafft es die Zunge nicht, den notwendigen Unterdruck zum Schlucken selbst und in korrekter Weise – nämlich durch Ansaugen der Zunge an den harten Gaumen – aufzubringen, müssen auch benachbarte Muskeln kompensatorisch eingesetzt werden.
Folglich geht es in der Therapie neben der Anbahnung der korrekten Zungenfunktion auch um einen Spannungs- und Funktionsausgleich der Gesicht- und Kiefermuskulatur. Sekundär können auch Störungen bezüglich Tonus und Funktion im Ganzkörperbereich auffallen und therapeutisch anzugehen sein, wenn Therapieerfolge erreicht werden sollen.
Viele Kinder, die einen Sigmatismus (Lispeln) aufweisen, haben auch ein falsches Schluckmuster. Deshalb sollte dieses bei einer Sigmatismustherapie immer mit untersucht und ggf. durch eine Myofunktionelle Therapie behandelt werden. Ansonsten ist auch die /s/-Lautbildung nicht möglich, da diese eine genaue Feineinstellung der Zungenmuskulatur benötigt. (Kittel, 2007)
Unter Mutismus (lat. mutus=stumm) versteht man eine Sprechhemmung oder ein Schweigen nach vollzogener Sprachentwicklung bei vorliegender Sprach- und Sprechfähigkeit. Man unterscheidet zwischen dem selektiven Mutismus und dem totalen Mutismus.
Der selektive Mutismus äußert sich dadurch, dass der Betroffene in (unbewusst) ausgewählten Personenkreisen kommuniziert, in anderen dagegen nicht. In der engsten Familie (Eltern, Geschwister) ist die Kommunikation meist möglich.
In schweren Fällen kann auch eine völlige Kommunikationshemmung eintreten, hier liegt der so genannte totale Mutismus vor. Diese Form des totalen Schweigens kann sich entweder als dramatische Verlaufsvariante eines in der Kindheit begonnenen partiellen Schweigens entwickeln oder ausgelöst durch ein seelisches Trauma bzw. im Rahmen einer psychiatrischen Grunderkrankung (z.B. Psychose, endogene Depression) plötzlich entstehen. Das partielle oder totale Schweigen geht in der Regel mit einem sozialen Rückzug einher. (Hartmann, Lange; 2007)
Autismus:
Der kindliche Autismus ist eine seltene schwere psychiatrische Erkrankung mit ausgeprägter Kontaktstörung, Veränderungsangst, Bewegungsstereotypien sowie ausbleibender oder stark verzögerter Sprachentwicklung mit Echolalie (spontaner Wiedergabe des Gehörten), Monotonie, Flüstern, hoher Stimme u.a.
Die Äußerungen sind lange Zeit nicht kommunikativ, sondern echolalisch. Das Sprachverständnis entwickelt sich erst spät und lückenhaft. Das Kurzzeitgedächtnis ist meist besser ausgebildet als das Langzeitgedächtnis.
Der kindliche Autismus existiert in verschiedenen Formen. Bekannt sind das Asperger- und das Kanner-Syndrom. (Franke, 1991)
Integrative Lerntherapie
bei Legasthenie, Dyskalkulie und Schulproblemen
Seit über 10 Jahren arbeitet unsere Praxis mit Epistem Lern- und Entwicklungsförderung zusammen, einer Fördereinrichtung, die tiefgreifende und nachhaltig wirksame Problemlösungen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien erarbeitet.
Herr Robert Henke und sein Team bieten integrative Lerntherapie an bei Lese-Rechtschreibstörung, Rechenstörung und AD(H)S sowie darüber hinaus Förderung und Hilfe bei anderen Problemen, die Einfluss haben auf Lern- und Entwicklungsprozesse, wie z.B. selektiver Mutismus oder Autismus.
Im Interesse der Kinder und Familien, die unsere Hilfe suchen, pflegen wir einen engen interdisziplinären Austausch und arbeiten gemeinsam an der Ermöglichung erfolgreicher Hilfe.
Robert Henke ist Philosoph und Psychologe und hat das Lern- und Entwicklungsförderungsprogramm Epistem für Kinder mit Lernproblemen entwickelt, mit dem er seit 2004 Kinder mit Legasthenie, Dyskalkulie und AD(H)S erfolgreich unterstützt, ihre schulischen Probleme zu meistern und sie in ihrer gesamten Wissens- und Persönlichkeitsentwicklung fördert.
Kinderkolleg
Diese Veranstaltungsreihe ist eine Zusammenarbeit von Epistem Lern- und Entwicklungsförderung und logopädischer Praxis: Vorträge und Gespräche von und mit Wissenschaftlern und Gästen, die spannende Dinge machen. Ein Angebot für Kinder ab 4 Jahre, die Neues und Interessantes entdecken und lernen wollen.
STEP-Elternkurse
STEP (systematisches Training für Eltern) stammt aus den USA und ist dort führend unter den Elterntrainings. STEP ist ein präventives Elterntrainingsprogramm auf der Grundlage eines demokratischen Erziehungsstiles. Im Training werden positive, effektive Möglichkeiten der Kommunikation und Kooperation zwischen Eltern und Kindern aufgezeigt und erlernt.
- Ermutigung leisten
- die Perspektive ändern
- das Unerwartete tun
- Wahlmöglichkeiten geben
- Kommunizieren lernen
- Kooperation fördern
- sinnvoll Disziplin üben
- miteinander Spaß haben
Einladung zum STEP-Elterntraining für Kinder bis 12 Jahre
Kursleitung:
Daniela Dinter, STEP-Elterntrainerin und Logopädin
Kosten (inkl. Buch und Kursmaterialien):
Elternpaar 380 Euro
Elternteil 220 Euro
(im Einzelfall ist nach Absprache Ermäßigung möglich)
Maximal 15 Teilnehmer/Innen
Weitere Informationen und Anmeldung bei:
Daniela Dinter: danieladinter@gmx.de, Tel. 0174/6907133